Ein eigenes Windkraftwerk zur Erzeugung von Ökostrom war bisher nicht sehr effektiv. Nun erprobt BASF mit Aeromine eine flügellose Mini-Windturbine, die rund 50 Prozent mehr Strom erzeugt als eine Photovoltaikanlage, dabei aber nur zehn Prozent der Dachfläche einer solchen belegt. Aeromine kommt fast ohne bewegliche Teile aus und funktioniert bei jedem Wetter.
Neuer Ansatz: Flügellose Windturbinen
Bisherige Windkraftwerke zur privaten Ökostromerzeugung haben es im Vergleich mit Solaranlagen nicht leicht. Windturbinen brauchen viel Platz, sind wartungsintensiv, weniger effizient als Solaranlagen und darüber hinaus sind sie auch noch relativ laut, abgesehen davon, dass stets die richtigen Windverhältnisse bestehen sollten.
BASF erprobt derzeit ein Windkraftwerk, welches auf einem ganz neuen Ansatz aufbaut. Derzeit besteht ein Windkraftwerk aus einem Rotor, der einen Generator antreibt. Je größer der Rotor, desto mehr Leistung kann erzeugt werden. Allerdings bedeuten ein größerer Rotor und ein leistungsstärkerer Generator auch lautere Betriebsgeräusche. Dieses Problem haben die Aeromine genannten neuartigen Kraftwerke nicht.
Das einzige mechanisch bewegliche Teil ist eine leise arbeitende Windturbine. Angetrieben wird sie mithilfe von Wind, welcher durch eine Konstruktion aus senkrechten Flügeln, die von ihrer Funktionsweise her an die Auftriebsmechanik von Flugzeugflügeln angelehnt sind, zur Turbine geleitet wird. Dadurch wird ein viel größerer Windanteil eingefangen und genutzt als es bisher möglich war. Zusätzlich wird der Wind durch die Bauweise verstärkt, was die Stromerzeugung durch die Turbine selbst bei schwachem Wind effektiv macht.
Flüsterleise, klein, günstig: Windkraftwerke für Industrie und Privatgebrauch
Da kaum mechanische Teile in Bewegung versetzt werden müssen, entstehen im Gegensatz zu herkömmlichen Windkraftanlagen kaum Geräusche. Diese Kraftwerke sind aufgrund dieser Eigenschaften und ihrer hohen Effizienz selbst bei schlechten Windverhältnissen auch in der Stadt einsetzbar.
Die Aeromine Windkraftanlagen benötigen nur rund zehn Prozent der Dachfläche, welche eine Solaranlage belegen würde, um dieselbe Menge Energie zu erzeugen. Laut Hersteller ist sogar eine Leistungssteigerung um 50 Prozent im Vergleich mit einem Solarpanel möglich. Obendrein sollen die kompakten Windkraftwerke preislich mit Solaranlagen gleichauf liegen.
Zunächst rechnet Aeromine mit einem Einsatz im gewerblichen Bereich, beispielsweise in Fabriken, Bürogebäuden oder Lagerhäusern. Später sollen auch der Einzelhandel sowie Privatpersonen diese Technologie nutzen können. Wann die flügellosen Windturbinen marktreif und im Handel verfügbar sein sollen, ist derzeit noch nicht bekannt.