Der russische Energiekonzern Gazprom hat die Vorwürfe der Europäischen Union (EU) abgeschmettert, dass es im Konzern absprachen über die Höhe des Gaspreises gegeben habe. Die nationalen Behörden hatten gemeinsam mit Wettbewerbshütern der EU eine groß angelegte Razzia durchgeführt, um ihren Verdacht zu bestätigen. Dabei stand nicht nur Gazprom unter Verdacht, die Preise manipuliert zu haben, sondern auch andere Stromkonzerne.
Von der Razzia blieben auch deutschen Energieanbieter nicht verschont. Hier waren auch E.ON Ruhrgas und der RWE von den Untersuchungen betroffen, reagieren aber anders als Gazprom durchaus unterstützend und begrüßten die stärkere Kontrolle für einen fairen Markt. Vielleicht liegt die Abneigung des russisches Anbieters Gazprom aber auch darin begründet, dass sich speziell gegen sie der Verdacht hinsichtlich einer Täuschung der Endkunden und diversen Verstössen gegen laute Wettbewerbsregeln erhärtet hatte. Beispiel für den Verdacht sind in den Augen der Ermittler in der Weigerung von Gazprom zu sehen, den Zugang zu den Pipelines zu gewähren und auch die außergewöhnlich hohen Preise für Gas gelten als Indiz für einen Verstoß gegen die Wettbewerbsregeln auf dem Markt.
Darüber hinaus befürchtet die EU eine systematische Aufteilung des Marktes insbesondere für Gas innerhalb Europas. So würden sich die Gasanbieter bestimmte Bereiche zusichern, in denen sie die Preisgestaltung dann nach eigenem Gutdünken übernehmen könnten. Gazprom wehrt sich gegen solche Gerüchte und weisen alle Vorwürfe zurück. Man sei nie negativ aufgefallen, vor den am vergangenen Dienstag und Mittwoch durchgeführten Kontrollen. Wären die Vorwürfe früher zur Sprache gekommen, hätte sich schon längst eine Lösung gefunden, betont der Energiekonzern weiter.