Großkunden bekommen Stromrabatte- Kleine Kunden müssen es ausbaden?

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Die Bun­des­re­gie­rung plant offen­bar, Groß­kun­den mit einem dem­entspre­chen­den Strom­ver­brauch von den Gebüh­ren zur Nut­zung der Strom­net­ze zu befrei­en. Das berich­tet zumin­dest die „Frank­fur­ter Rund­schau“ ver­gan­ge­nen Montag.

Dem­nach sol­len alle Kun­den von der Gebüh­ren­be­frei­ung pro­fi­tie­ren, die mehr als zehn Giga­watt an Strom pro Jahr ver­brau­chen. Das betrifft vor allem die Indus­trie und ande­re Groß­ver­brau­cher. Aller­dings hat der Plan auch einen Haken, denn die schwarz-gel­be Koali­ti­on möch­te die­se Rege­lung nicht gleich­mä­ßig finan­zi­ell unter­stüt­zen. Das bedeu­tet im Klar­text, die klei­nen Strom­ver­brau­cher müs­sen dafür gera­de­ste­hen und drauf­zah­len, dass die Gro­ßen spa­ren können.

Das hat zur Fol­ge, dass so die Strom­prei­se für klei­ne und mit­tel­schwe­re Strom­kun­den um bis zu drei Pro­zent ange­ho­ben wer­den könn­ten. Gleich­zei­tig dazu wird der Geld­beu­tel der gro­ßen Kun­den dann um 1,1 Mil­li­ar­de Euro ent­las­tet. So schätzt das zumin­dest die Bun­des­netz­agen­tur ein. Ver­brau­cher­schüt­zer haben nur einen Aus­druck für die­se Plä­ne: „Schwei­ne­rei“. Hol­ger Kra­win­kel vom Bun­des­ver­band der Ver­brau­cher­zen­tra­le fin­det kla­re Wor­te: „Es ist eine Dreis­tig­keit ohne Bei­spiel, wenn die Bun­des­re­gie­rung die Indus­trie mas­siv ent­las­tet, wäh­rend die Klein­ver­brau­cher die Zeche zah­len,“ so Krawinkel.

Die Rege­lung hat­te sich kurz­fris­tig erge­ben, als der Atom­aus­stieg beschlos­sen wur­de. Die Fol­gen für die Ver­brau­cher hat­ten bei den Plä­nen schein­bar selbst die Fach­leu­te übersehen.

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