Das Zocken um die günstigsten Strompreise hat inzwischen längst Dimensionen erreicht, die nun auch die Bundesnetzagentur auf den Plan gerufen hat. Der Vorwurf an die Stromkonzerne: Um Geld zu sparen und nicht an die teuren Ersatzreserven aus dem Ausland gehen zu müssen, nutzten die ganz einfach den Regelstrom weiter, um die klaffenden Lücken in der Energiezufuhr zu schließen. Das Resultat aus diesem Vorgehen waren bis zum Bersten überreizte Netze, die kurz vor dem Blackout standen. Der Hintergrund dieser Vorgehensweise ist alarmierend.
Es ist nämlich keinesfalls so, dass die Konzerne nur dafür sorgen wollten, alle Kunden auch in den nun kalten Wintermonaten mit ausreichend Energie zu versorgen. Die Konzerne wollten von der Regelenergie ganz einfach nicht abweichen, weil alle anderen Möglichkeiten des Ankaufs zusätzlicher Energiereserven sie deutlich teurer zu stehen kommen würden, als dies beim relativ preisstabilen Regelstrom der Fall ist. So hatte sich das die Bundesregierung aber nicht gedacht und deshalb ermittelt nun die Bundesnetzagentur. Konzerne wie „Tenner“ bestätigen gegenüber der „Berliner Zeitung“: „Wir haben alles reingeschossen, was wir hatten“. Nun gibt es auch im Bundeswirtschaftsministerium Überlegungen, wie solche Vorgehensweisen künftig verhindert werden können.