Der Staat in Griechenland hat es schwer, denn das Schuldenloch drückt und nun werden emsig Wege gesucht, einen Teil der Last durch die Bevölkerung tragen zu lassen. Da scheint es ein guter Plan, die Stromanbieter mit ins Boot zu holen, die erheben nämlich künftig eine Sondersteuer auf jede Stromrechnung von ihren Kunden.
Diese Variante oder vielmehr der Versuch, die vorhandenen Haushaltslöcher schrumpfen zu lassen wurde kürzlich von der Regierung in Athen beschlossen. Die neue Stromsteuer ist ein Weg, den Forderungen der Europäischen Union und denen des Währungsfonds gerecht zu werden. Zusätzlich zu dieser Steuer wird es künftig starke Kürzungen im sozialen Bereich geben und zusätzlich Sondersteuern, die auf Immobilien drauf gezahlt werden. Eine außergewöhnliche Form der Steuereintreibung, ohne Frage und damit das Pflichtprogramm auch funktioniert, drohen Strafen. Wird die Sondergebühr für Strom beispielsweise nicht gezahlt, wird den säumigen Bürgern eben der Strom abgestellt, wenn es nach den Vorstellungen der Regierung geht.
Allerdings entspricht das neue Konzept überhaupt nicht den Wünschen der Stromanbieter. Die sind zwar bereit, die neue Steuer auf ihre Stromrechnungen aufzuschlagen, jedoch werden sie keinem Bürger den Strom abdrehen, wenn er diese nicht bezahlt. Diese Aussage ist jetzt der Kanon der Gewerkschaften. Das heißt im Klartext, kann der Stromanbieter sich in Sachen Steuererhebung nicht durchsetzen und drohen dabei trotzdem keinerlei Konsequenzen, dann ist der komplette Plan hinfällig. Welcher Kunde zahlt schon freiwillig mehr Geld? Somit wären die neuen Pläne der Regierung vollkommen bedeutungslos.