Die Industrie fordert Konkretquoten für den Ökostrom, um somit international besser wettbewerbsfähig zu bleiben. Damit erhofft sie sich eine Entlastung in Höhe von rund 52 Milliarden Euro. Die Initiative Neue soziale Marktwirtschaft (kurz INSM) hofft durch ein Quotenmodell die Verbraucher vor den steigenden Stromkosten zu bewahren. Damit soll Deutschland den Wechsel schaffen weg vom Druck des Wettbewerbs und hin zu mehr Eigenverantwortlichkeit, das fordert zumindest die Initiative unter Leitung von Hubertus Pellengahr. Vorgestellt wurde das gesamte Konzept kürzlich in Berlin. Das Umdenken innerhalb der Industrie würde dazu führen, dass die Verbraucher schon in den folgenden acht Jahren viele Milliarden Euro einsparen könnten. Dazu müsste das derzeitige Erneuerbare-Energien-Gesetz gekippt werden und stattdessen sollten die Energieversorger sich verpflichten, eine festgesetzte Menge an Ökostrom an ihre Kunden zu liefern und diese bei den Anbietern selbst einzukaufen.
Dabei ging es darum, das der Wettbewerb selbst entscheidet, welche der vielen möglichen Technologien zur Erzeugung des Ökostroms dabei eingesetzt wird und am günstigsten ist. Die Vergütung müsse dann auf 20 Jahre festgeschrieben werden, und das stellt dann die neue EEG Umlage dar. Dabei bleibt zu bedenken, dass allein der Ausbau der Windkraftanlagen noch einmal zusätzlich Kosten in Höhe von rund 23 Milliarden Euro verursachen wird. Nach neuesten Schätzungen müssten die Stromkunden rund 59 Milliarden Euro bezahlen, bis die Finanzierung gewährleistet ist. Wo es große Pläne gibt, da gibt es natürlich auch Kritiker. Diese prangern an, dass das neue Vorgehen es vor allen den kleineren Ökostromproduzenten schwierig machen würde, sich ein Stück vom großen Kuchen abzuschneiden und diese deshalb nicht durch den Ausbau der erneuerbaren Energien profitieren würden. Da die Regierung aber plant, den Anteil des Ökostroms vom normalen Strom von 25 auf dann 35 Prozent zu erhöhen, sind dafür natürlich auch die kleinen Ökostrom-Lieferanten wichtig, um dieses Ziel zu erreichen.
Die größeren Energiekonzerne Deutschlands sind bereits vorbereitet auf die steigenden Strompreise und so prophezeit der Chef von Vattenfall in Europa Tuomo Hatakka Preissteigerungen von bis zu 30 Prozent aufgrund der höheren Investitionen. Auch Peter Terium vom RWE gibt zu bedenken, dass es eine Energiewende nicht zum Nulltarif geben kann. Davon ist inzwischen auch Bundesumweltminister Altmaier überzeugt und gibt zu, dass sich diese Kosten zum jetzigen Zeitpunkt kaum kalkulieren ließen. Es wird also dringend Zeit für eine Beratung hinsichtlich der Zukunft der erneuerbaren Energien.