Der August verhieß hinsichtlich der Strahlenwerte in Gorleben nichts Gutes. In Gorleben befindet sich das Atommüll-Zwischenlager, in dem die Abfälle aus den Atomkraftwerken gelagert werden, sehr zum Missfallen von Umweltschützern. Die hohen Strahlenwerten, die vom Atommüll nun ausgehen hätten zu bedeuten, dass keine weiteren Castor-Atommülltransporte zum Lager gebracht werden dürften, zumindest nicht mehr bis zum Ende des Jahres.
Zu diesem Ergebnis kommt das Umweltministerium in Niedersachsen und gab dies am Montag bekannt. Zwar lägen die Strahlenwerte noch unter denen, die als Jahresgrenzwert zugelassen wären, allerdings sei für November eine weitere Lieferung von Atommüll geplant gewesen und dann würden sich die Werte beunruhigend nach oben korrigieren müssen. Noch hat die Landesregierung auf die Bedenken nicht reagiert und plant weiter den Transport im November durchzuführen. Dieses Verhalten ruft Umweltschützer auf den Plan, schließlich dürfe man die Messungsergebnisse ja nicht einfach ignorieren und so lange weiter messen, bis die Ergebnisse genehm wären.
Wie die Umweltschutzorganisation Greenpeace herausgefunden haben will, liegt das Problem an den Lüftungsschlitzen, durch die die gefährliche Neuronenstrahlung entweicht. Die sind notwendig, da eingelagerter Atommüll stetig Wärme abgibt, die entsprechend abgeführt werden muss.