Deutschland ist gerüstet für den Atomausstieg und will an seinen Plänen auch unbedingt festhalten und bis 2020 den letzten Atomreaktor endgültig abschalten. Gute Vorsätze, die so nicht ganz Europa teilt. Laut EU-Energiekommissar Oettinger könnte es für Europa noch bis über das Jahr 2050 hinaus mit der Atomenergie zumindest in Teilen weitergehen, wie er in einem Interview mit „Die Welt“ erklärt. Zwar wächst auch im restlichen Europa so langsam aber sicher der Anteil an Energien aus erneuerbaren Ressourcen, doch noch geht es nicht ohne Atomenergie. Selbst 2050, so vermutet Oettinger könnten noch 18 Prozent der benötigten Energien aus Atomstrom gewonnen werden.
Die genannten Zahlen entstammen Oettingers Stellungnahme zum aktuell entwickelten „Energie-Fahrplan 2050“. Die Offizielle Veröffentlichung des Fahrplans soll zur Monatsmitte hin geplant sein. Dann wird seine Aufgabe sein, eine Grundlage zu schaffen, um künftigen Gesetzesvorlagen bezüglich der Energiewende eine Grundlage zu schaffen. Dabei habe der verzögerte Ausstieg aus der Atomenergie vom restlichen Europa nicht allein Gründe der geringen Ressourcen an erneuerbaren Energien, sondern läge auch an der notwendigen Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Deshalb allein ist eine längere Abhängigkeit von den Atomreaktoren unabdingbar.