Die Kraft aus der Erde
Tief unten in der Erde schlummern Energiereserven die dort schon seit Anbeginn der Erde lagern und darauf warten, für den Menschen positiv genutzt werden zu können. Da diese Energie in der Erdkruste lagert und sich auch immer wieder regeneriert, gilt die Geothermie als einer der wichtigsten Faktoren um die zukünftige Energiegewinnung zu sichern. Dabei erfüllt sie gleich einen doppelten Nutzen, nämlich zum einen zur Gewinnung von Strom und zum anderen zur Gewinnung von Wärme. Dabei hat der begriff Geothermie gleich eine doppelte Bedeutung und meint zugleich die wissenschaftliche Untersuchung der Erdwärme und auch die technische Beschäftigung mit deren Nutzungsmöglichkeit.
Am Anfang war die Wärme
Als die Erde entstand, entstand auch die Wärme in ihrem inneren Kern. Schätzungen zufolge beträgt die zwischen 4000 und 8000 Grad Celsius. Ein großer Teil dieser Wärme ist bei der Entstehung der Erde freigesetzt, der andere Teil ist Ergebnis eines kontinuierlichen Zerfallsprozesses innerhalb der Erdkruste. Dieser Prozess hört niemals auf und so hört die Erdkruste auch niemals auf Wärme zu speichern. Wärme, die sich die Geotechnologie zu nutze machen möchte, um damit Energie zu gewinnen. Dazu sind Bohrungen von Nöten, je tiefer gebohrt wird, umso heißer wird und umso mehr Wärme lässt sich gewinnen und für den Gebrauch nutzen. Die Temperatur im Erdinneren ist
dabei aber auch entscheidend abhängig von den Bodenanomalien. In vulkanischen Gebieten beispielsweise ist die Erderwärmung weit höher, als in nicht vulkanischen Gebieten.
Vorteile und Nachteile der Energiewinnung aus der Erde
Im Grunde genommen würde die Wärmenergie in den ersten drei Kilometern des Erdinneren ausreichen, um die gesamte Menschheit über 100.000 Jahre mit Energie zu versorgen. Allerdings klingt diese Zahl fast zu schön, um wahr zu sein und so müssen bei diesen Schätzungen gewisse Einschränkungen hingenommen werden. Nicht der komplette Teil der Wärme kann wirklich genutzt werden und über Bohrsysteme und spezielle Anlagen in nutzbare Energie zur Stromerzeugung und zum Heizen umgesetzt werden. Da diese Form der Energiegewinnung auch noch vergleichsweise neu ist, ist über die Langzeitfolgen wenig bekannt.
Niemand weiß, ob es der Erde schadet, wenn ihr so viel Wärme entzogen wird und ob wir diese Auswirkungen auch an der Erdoberfläche spüren werden. Dabei muss unterschieden werden zwischen der direkten Nutzung, wie es sie in ersten Anfängen schon in der Römerzeit gab und der indirekten Nutzung. Dabei wird die gewonnene Wärme zunächst einer Anlage zugefügt, die die Wärme in Strom umwandelt und ins Stromnetz einspeist. Solcherlei Techniken kannte man natürlich im alten Rom nicht. Hier wusste man aber dennoch die Wärme direkt zu nutzen und konnte so im Winter zumindest ganz einfach Wärmenetze konstruieren und musste nicht bitterlich frieren. Hätten die Römer gewusst, dass heutzutage die Erdwärme sogar zum Kühlen in Klimageräten genutzt wird, sie wären sicherlich überrascht gewesen.