Kaum ist der Atomausstieg beschlossene Sache, öffnen sich ganz neue Türen für Deutschland und die gehen gen Osten, genauer nach Russland. Das möchte sich nämlich aktiv an der Stromproduktion für den deutschen Markt beteiligen, jetzt da in Deutschland der Bedarf an Großkraftwerken immer mehr steigt und so eine Diskrepanz entsteht zwischen dem wirklichen Strombedarf und dem, was in naher Zukunft durch die erneuerbaren Energie gewonnen werden kann.
Bisher liefert Russland bereits Gas durch die neue Pipeline Nord Stream nach Deutschland, nun soll der Strom folgen, wie der Energieminister Sergej Schmatko gegenüber der Süddeutschen Zeitung erläuterte. Demnach sei Russland bereit, den Betrieb, den Bau und die Finanzierung der neuen Kraftwerke gemeinsam mit Partnern in Deutschland zu übernehmen. 15 Milliarden Euro sollen in diese Partnerschaft fließen.
Schmatko schätzt, dass Deutschland ungefähr 15 neue Kraftwerke bauen müsste, um den Energiebedarf von zehn bis 12 Gigawatt künftig decken zu können. Das Ziel der Bemühungen sei ein bilaterales Abkommen. Das erfordert zwar hohe Investitionen, kann Russland aber auch langfristig betrachtet nach vorn bringen. Ganz uneigennützig sind die Pläne natürlich nicht. Ob Deutschland „ja“ sagen wird zu den partnerschaftlichen Beziehungen, ist bislang noch nicht bekannt.