Bald Atomausstieg in Japan?

© Jür­gen Prie­we — Fotolia.com

Was noch vor kur­zem undenk­bar schien, könn­te nun viel­leicht bald Rea­li­tät wer­den. In Japan denkt die Regie­rung um und zieht nun auch einen kom­plet­ten Atom­aus­stieg des Lan­des in Betracht. Nach der Atom­ka­ta­stro­phe von Fuku­shi­ma ver­traut das Land nicht mehr auf die Zuver­läs­sig­keit die­ser Tech­no­lo­gien. 54 Atom­kraft­wer­ke ste­hen in Japan und ver­sor­gen die pri­va­ten Haus­hal­te und die Indus­trie mit immer­hin 30 Pro­zent ihres Strom­be­darfs. Gedan­ken über Gefah­ren wur­den aus­ge­blen­det, Alter­na­ti­ven waren nahe­zu nicht vor­han­den. Bis zum ver­hee­ren­den Tag, der das Ener­gie­den­ken aller auf den Kopf stell­te und das Leben vie­ler Japa­ner für immer ver­än­dern sollte.

Noch heu­te kämp­fen Hel­fer ver­bis­sen dar­um, das demo­lier­te Atom­kraft­werk Fuku­shi­ma sicher ein­zu­pa­cken, die Lecks zu schlie­ßen und die Land­stri­che um das Kraft­werk her­um von den radio­ak­ti­ven Stof­fen zu rei­ni­gen. Das kann Jahr­zehn­te dau­ern und selbst dann kön­nen wei­ter­hin Gefah­ren für Mensch, Tier und Umwelt von dem Werk aus­ge­hen. Das scheint nun auch die Japa­ner wach­ge­rüt­telt zu haben. Ledig­lich drei Reak­to­ren der 54 lau­fen noch, bis April sol­len auch die her­un­ter­ge­fah­ren wer­den für vor­über­ge­hen­de War­tungs­ar­bei­ten. Für die­sen Zeit­raum ist Japan frei von Atom­kraft, doch noch kann es sich nicht aus­rei­chend mit Ener­gie aus ande­ren Res­sour­cen ver­sor­gen. Selbst wenn das Umden­ken in den Köp­fen also bereits statt­ge­fun­den hat, die Infra­struk­tur ent­spre­chend umzu­rüs­ten wird noch lan­ge Zeit dau­ern und Mil­li­ar­den verschlingen.

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